Kennen Sie die wichtigsten Zahlen Ihres Unternehmens, wie Sie sie herausfinden und wie sie zu interpretieren sind? Nachfolgend finden Sie eine Auflistung eben dieser Zahlen. Rechnen Sie doch die Zahlen in Ihrem Unternehmen auch wieder einmal durch und entdecken Sie so grosses Optimierungspotential.

LiquiditätsgradE
Es gibt drei Liquiditätsgrade (kurz Liq). Sie sagen aus, wie "flüssig" respektive liquide ein Unternehmen ist (wie viel Geld steht zur Verfügung).
Liquiditätsgrad 1 (cash ratio):
Flüssige Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100
Dieser Wert sollte auf keinen Fall unter 20% liegen, da Sie sonst Mühe hätten, die anfallenden Rechnungen zu bezahlen. Ein Liq 1 von über 20% bedeutet, dass zu viel Kapital einfach nur herumliegt, was einer Verschwendung von Mitteln gleichkommt, da das Kapital natürlich so keine Rendite / kein Gewinn abwerfen kann.
Falls dies bei Ihnen der Fall sein sollte, empfehlen wir Ihnen, sich diesbezüglich beraten zu lassen.
Liquiditätsgrad 2 (quick ratio):
(Flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen + Wertpapiere) / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100
Der zweite Liquiditätsgrad solle immer über 100% sein, was bedeutet, dass alle offenen Rechnungen und Verbindlichkeiten bezahlt werden können, wenn sowohl Kundenrechnungen bezahlt, wie auch Wertschriften liquidiert wurden.
Liquiditätsgrad 3 (current ratio):
Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100
Ein erstrebenswerter Liq 3 liegt bei rund 200%. Er sollte aber keinesfalls unter 120% fallen.
Rentabilität
Eigenkapital-Rentabilität
Reingewinn / Eigenkapital * 100
Die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens zeigt sich in der Höhe der Eigenkapitalrentabilität.
Umsatz-Rentabilität
Gewinn / Umsatz *100
Diese Zahl zeigt die Markt- und Kosteneffizienz des Unternehmens. Sie sagt aus, wie gut das Unternehmen seine Leistungen im Markt verwerten und wie kostengünstig es sie erstellen konnte. Je höher diese Zahl ist, desto hartnäckiger ist das Unternehmen und desot besser kann es Preisrückgänge und Kostensteigerungen abfedern.
Eigenfinanzierungsgrad
Eigenkapital / Gesamtkapital * 100
Der Eigenfinanzierungsgrad stellt das Eigenkapital dem Gesamtkapital gegenüber. Je höher der Eigenfinanzierungsgrad ist, desto besser ist die Fähigkeit des Unternehmens, Verluste ohne Fremdkapital auffangen zu können.
Anlagedeckungsgrade
Anlagedeckungsgrad 1
Eigenkapital / Anlagevermögen * 100
Bei dieser Zahl ist ein Wert von rund 70% - 100% anzustreben. Die Anlagen müssen also nicht zwingend komplett über das Eigenkapital gedeckt sein.
Anlagedeckungsgrad 2
(Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) / Anlagevermögen * 100
Wenn Ihr Unternehmen hier einen Wert von über 100% hat, bedeutet dies, dass die "goldene Bilanzregel" eingehalten wird. Sie sagt aus, dass langfristige Anlagen vollumfänglich durch langfristiges Kapital gedeckt sein müssen.
Begriffserklärung
kurzfristige Verbindlichkeiten
Auch Kreditoren oder VLL. Sie beinhalten die meisten anfallenden Kosten (z.B. Lieferantenrechnungen).
kurzfristige Forderungen
Auch Debitoren oder FLL. Hierzu gehören die Rechnungen, die wir unseren Kunden gestellt haben.

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Marco Salzmann (Mittwoch, 03 Juli 2019 06:51)
Kurze aber präzise Erklärung, Top!